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Pressemitteilungen » Pressemitteilungen vom 1. Juni 1999 » Pressemitteilung Nr. 49/99 vom 1.6.1999

 

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Bundesgerichtshof
Mitteilung der Pressestelle

 

 

 

Nr. 49/1999

 

Richter am Bundesgerichtshof Dr. Gerhard Ulsamer verstorben

 

 

Am 30. Mai 1999 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren der Richter am Bundesgerichtshof Dr. Gerhard Ulsamer.

Dr. Ulsamer, geboren in Freiburg i. Br., stammte aus Baden-Württemberg; hier legte er auch seine juristischen Staatsexamen ab, zwischen denen er an der Universität Freiburg zum Dr. jur. promovierte. Nach Beendigung der juristischen Ausbildung trat er 1962 in den baden-württembergischen Justizdienst ein. Nach Tätigkeiten bei der Staatsanwaltschaft Freiburg und beim Landgericht Freiburg wurde Dr. Ulsamer im Juli 1966 als wissenschaftlicher Mitarbeiter des damaligen Präsidenten Dr. Gebhard Müller an das Bundesverfassungsgericht abgeordnet; dort war er seit 1972 Präsidialrat des Zweiten Senats.

Im Jahr 1978 wurde Dr. Ulsamer zum Richter am Bundesgerichtshof gewählt und gehörte dort nach einer einjährigen Tätigkeit beim 5. Strafsenat seit September 1979 ununterbrochen dem 1. Strafsenat an. Aufgrund dieser langjährigen Tätigkeit hat ihn der Präsident des Bundesgerichtshofs Geiß anläßlich seines 40. Dienstjubiläums als "Urgestein" des 1. Strafsenats bezeichnet. Von 1988 bis 1995 war Dr. Ulsamer außerdem Mitglied des Senats für Anwaltssachen; in dieser Funktion gehörte er von 1990 bis 1995 dem Gemeinsamen Senat der obersten Gerichtshöfe des Bundes an. Neben seiner richterlichen Tätigkeit ist Herr Dr. Ulsamer in vielfältiger Weise literarisch hervorgetreten. Er war u.a. Herausgeber der Europäischen Grundrechte-Zeitschrift und des Lexikons des Rechts (Strafrecht und Strafverfahrensrecht) sowie

 

Mitautor des führenden Kommentars zum Bundesverfassungsgerichtsgesetz. Ausdruck seiner vielfältigen Interessen war auch sein Engagement bei der Gründung der Justizpressekonferenz Karlsruhe. Besonders hervorzuheben sind auch seine Verdienste um die Pflege der Beziehungen zu ausländischen Kollegen; so hat er den inzwischen jährlich stattfindenden Erfahrungsaustausch mit den Richterkollegen aus Russland maßgeblich mitgestaltet.

Dr. Ulsamer war wegen seiner herausragenden juristischen Fähigkeiten und seines noblen, immer herzlichen und hilfsbereiten Wesens im Bundesgerichtshof außerordentlich geachtet und beliebt. Die Mitglieder des Bundesgerichtshofs trauern um ihn mit seiner Frau und seinen beiden Kindern.

 

 

Karlsruhe, den 1. Juni 1999

Pressestelle des Bundesgerichtshofs

76125 Karlsruhe

Telefon (0721) 159-422

Telefax (0721) 159-831

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